IMPULS

Worte zum Nachdenken

1. März 2021 | Artikel: Christian Hertel

Liebe Freunde und Geschwister!

Wärend ich diese Zeilen schreibe, haben die Corona-Zahlen in unserem Landkreis ihre lang ersehnte Abwärtsbewegung mal wieder beendet. Und ich frage mich, was das – angesichts der Mutationen – bedeuten kann.
Eine Frage, die sich manche in diesen Tagen wohl auch stellen – sorgenvoll. Denn auch wenn erstaunlich schnell Impfstoffe zur Verfügung standen, der Weg zur Normalität scheint weit länger, als gehofft. Und der Glaubenssatz: »WIR (die Menschheit) haben das im Griff!« wackelt wieder.

Bibelleser verwundert das nicht. Bei allen Fragen, die die Bilder der Offenbarung offen lassen, zeichnen die „Siegel-, Posaunen- und Schalen-Gerichte“ das Bild, dass »WIR« eben nicht alles im Griff haben. Wer die Offenbarung des Johannes ernst nimmt, kann dort erkennen: die Menschheit hat weit weniger im Griff, als sie hofft und denkt. Es wird eine Not nach der anderen geschildert, der sie machtlos gegenübersteht.

Dabei wird – bei allem Ernst – aber auch deutlich: Gott hat alles im Griff! Jesus geht soweit, dass er seine Jünger ermutigt, solche entmutigenden Ereignisse als Hoffnungszeichen zu verstehen:

»Wenn diese Dinge zu geschehen beginnen, richtet euch auf und fasst Mut, denn dann ist eure Erlösung nahe.«

(Lukas 21,28)

Und so gehen wir in den Frühling nicht nur mit der mageren Hoffnung, dass die zunehmende Wärme und die heilsame Wirkung der Sonne, das Virus eindämmen. Wir dürfen den Frühling – mit all dem aufkeimenden neuen Leben nach dem Frost – als Bestätigung nehmen, dass Gott alles im Griff hat. So wie er unsere Welt erschaffen hat, so erhält er sie auch und löst sein Versprechen an Noah ein, dass Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht nicht aufhören werden, solange die Erde besteht (Genesis 8,22).

Und wir feiern Karfreitag und Ostern – feiern den Herrn, der für unsere Erlösung steht – weil sich unsere Hoffnung nicht darauf gründet, dass WIR alles im Griff haben müssten oder sollten.

Sie gründet im Schöpfer und Erhalter der Welt, der aus Liebe zu uns Mensch wurde, um für uns zu sterben und wieder aufzuerstehen. Wir sind in SEINER Hand. Und was immer uns begegnet: Er führt uns an SEIN Ziel.

In diesem Sinn – frohe Ostern!
Euer Christian Hertel

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Quelle: pixabay